Cannabis selber auf dem Balkon anbauen
Seit dem 01 April 2024 ist der nicht kommerzielle Anbau von Cannabis in Deutschland legal. Seitdem kann es auch auf dem Balkon angebaut werden. Es ist erlaubt, bis zu drei Pflanzen pro Person anzubauen. Damit es jedoch auch richtig wachsen kann gibt es auch beim Cannabis Anbau auf dem Balkon einiges zu beachten.
Die Auswahl des richtigen Standorts
Den richtigen Platz für den Cannabis Anbau auf dem Balkon zu finden dürfte wohl den wenigsten Lesern dieses Artikels schwer fallen da die aller wenigsten größer als ein paar Quadratmeter sind. Doch dabei ist die Wahl des richtigen Standorts wohl das wichtigste Kriterium für einen Anbau auf dem Balkon der in Menge und Qualität zufriedenstellen kann.
Cannabis-Pflanzen gedeihen optimal, wenn sie täglich zwischen 10 und 12 Stunden direktes Sonnenlicht erhalten. Diese Anzahl an Sonnenstunden erhält man am ehesten mit einem nach Süden ausgerichteten Balkon. Doch auch Besitzer eines Balkons der in eine der anderen Himmelrichtungen ausgerichtet ist können Cannabis auf ihrem Balkon anbauen. Denn auch mit weniger Licht überleben die Pflanzen, dann aber kann die Ernte erheblich geringer ausfallen.
Welchen Pflanzentopf verwende ich für den Cannabis Anbau auf dem Balkon?
Die Auswahl des richtigen Topfes für eine Cannabis-Pflanze ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Zucht. Es gibt verschiedene Arten von Töpfen auf dem Markt, und die Wahl hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Anbauraums, dem Budget, der gewünschten Ertragsmenge, der Anzahl der Pflanzen, die angebaut werden sollen, der Arbeitsmenge, die man investieren möchte, und der Sorte der Cannabis-Pflanze.
Bei der Auswahl des Topfes sollte auch darauf geachtet werden, dass er stabil und strukturell stark ist, auch wenn er aus Stoff besteht. Der Wurzelballen dehnt sich während des gesamten Wachstumszyklus der Pflanze aus, und obwohl er langsam wächst, hat er die Kraft, den Behälter auseinanderzubrechen.
Für den Außenanbau wird im Allgemeinen eine Topfgröße von etwa 20 Litern empfohlen. Es wird davon abgeraten, einen Topf zu wählen, der kleiner als 8 Liter ist, da die Pflanze möglicherweise nicht genügend Wurzelraum hat, um ihr volles Potenzial zu erreichen. Die Wurzeln einer Cannabis-Pflanze wachsen schnell und mögen es nicht, eingeengt zu sein. Wenn die Wurzeln nicht richtig wachsen können, beginnen sie, Nährstoffe auszuschließen und das Wachstum der Pflanze zu hemmen. Alles wächst aus den Wurzeln, und wenn sie eingeschränkt sind, können sie sich nicht vollständig entwickeln, was bedeutet, dass auch die Pflanze nicht ihr volles Potenzial entfalten kann.
Erde und Dünger für den Outdoor Anbau von Cannabis auf dem Balkon
Die Erde ist das Fundament für jede Pflanze, und Cannabis macht da keine Ausnahme. Für den Outdoor-Anbau ist es wichtig, eine Erde zu wählen, die gut drainiert, reich an Nährstoffen und von neutraler bis leicht saurer pH-Wert ist. Eine Mischung aus hochwertiger Gartenerde, Kompost, Wurmhumus und Perlit kann eine ausgezeichnete Basis für den Anbau von Cannabis bieten.
Cannabispflanzen sind hungrig nach Nährstoffen, insbesondere während der Blütezeit. Organische Dünger wie Fischemulsion, Knochenmehl und Blutmehl können die Pflanzen mit den notwendigen Makronährstoffen versorgen. Es ist jedoch wichtig, den Dünger gemäß den Anweisungen zu verwenden, um eine Überdüngung zu vermeiden, die die Pflanzen schädigen könnte.
Cannabis Pflanzen auf dem Balkon gießen
Der Anbau von Cannabis erfordert nicht nur grüne Daumen, sondern auch ein fundiertes Wissen über die Bedürfnisse der Pflanzen. Eine der grundlegenden, aber oft unterschätzten Aspekte ist die richtige Bewässerung. Die Kunst des Gießens ist entscheidend für die Gesundheit und den Ertrag der Pflanzen. Hier sind einige wichtige Punkte, die jeder Cannabiszüchter beachten sollte.
Die Häufigkeit und Menge des Gießens hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Wachstumsphase der Pflanzen, der Größe der Töpfe und den Umgebungsbedingungen. In der Vegetationsphase benötigen Cannabis-Pflanzen in der Regel alle 2-4 Tage Wasser, während in der Blütephase der Bedarf steigt und die Pflanzen häufiger gegossen werden sollten. Es ist wichtig, die Pflanzen nicht zu überwässern, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Überwässerung ist ein häufiges Problem und kann schädlicher sein als Unterwässerung. Anzeichen von Überwässerung sind unter anderem schlaffe Blätter und ein ständig feuchtes Substrat. Unterwässerung hingegen lässt sich an trockenen, hängenden Blättern und einem leichten Topf erkennen. Eine gute Faustregel ist, zu gießen, wenn die oberste Schicht des Substrats trocken ist.
Den richtigen Cannabis Samen auswählen
Die Auswahl der richtigen Cannabis-Samen für den Outdoor-Anbau ist ein entscheidender Schritt für jeden Gärtner, der eine erfolgreiche Ernte anstrebt. In Deutschland, wo das Klima von Region zu Region variieren kann, ist es besonders wichtig, Samen zu wählen, die an die spezifischen Bedingungen angepasst sind.
Für Gebiete mit einem milderen Klima könnten Sorten wie Honey Cream (Fast Flowering) von Royal Queen Seeds eine gute Wahl sein, da sie kälteresistent und schnell blühend sind. Mit einem THC-Gehalt von 16% und einer Erntezeit Anfang Oktober bieten sie eine Balance zwischen Potenz und einer an das Klima angepassten Wachstumszeit.
In südlichen Regionen, die mehr Sonnenlicht und wärmere Sommer genießen, könnten Sorten wie Green Crack Punch oder die robuste und ertragreiche White Widow besser geeignet sein. Diese Sorten profitieren von längeren Sonnenstunden und bieten eine mittlere bis hohe THC-Konzentration.
Es ist auch ratsam, die Anpassungsfähigkeit der Sorten zu berücksichtigen. Autoflowering Sorten wie Amnesium und Holy Man sind an verschiedene Klimata anpassbar und können ganzjährig angebaut werden, was sie zu einer praktischen Option für Grower macht, die Flexibilität schätzen.
Die Genetik spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Samen. Hochwertige, feminisierte Samen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Pflanzen ihr volles Potenzial erreichen. Es ist wichtig, Samen von renommierten Anbietern zu beziehen, um sicherzustellen, dass die Genetik den Anforderungen des Outdoor-Anbaus entspricht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswahl der richtigen Cannabis-Samen für den Outdoor-Anbau eine Kombination aus Verständnis für das lokale Klima, Kenntnis der Sorteneigenschaften und Zugang zu qualitativ hochwertigen Samen erfordert. Mit sorgfältiger Planung und Auswahl können Cannabis-Gärtner in Deutschland eine erfolgreiche und ertragreiche Ernte erzielen.
