Cannabis erklärt für jedermann
Auch wenn das Cannabis in Deutschland immer noch unter Strafe steht erfreut es sich immer größer werdender Beliebtheit. Und das über alle Altersgruppen hinweg. Denn nicht nur Kiffer berauschen sich an ihren Inhaltsstoffen. Auch Schmerzpatienten greifen verstärkt auf Cannabis Produkte zurück. Selbst die Pharmaindustrie entdeckt ihre Liebe für diese tolle Pflanze oder besser gesagt die Liebe zu einem großen Geschäft.
1. Geschichte und Herkunft des Hanfes
Auch wenn viele Menschen erst in den letzten Jahren vom Cannabis gehört haben wird es schon seit vielen tausend Jahren als medizinisches Heilmittel verwendet. Die ersten Schriften mit namentlicher Nennung datieren aus dem Jahre 2700 v. Chr. aus dem ostasiatischen Raum. In diesen Schriften werden dem Hanf heilende Wirkung bei Epilepsie und Schmerzen attestiert.
Seit den ersten Kreuzzügen (1096-1099) tauchte Cannabis dann auch vermehrt in der Klostermedizin auf. Die nächsten Jahrhundert über wurde es für eine Vielzahl von Krankheiten eingesetzt wie Rheuma, Migräne, Schlaflosigkeit und als Opiumersatz. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es mehr als 100 Cannabismedikamente auf dem europäischen Markt. In Amerika war es während dieser Zeit sogar das am meisten verschriebene Schmerzmittel.
Erst nach dem Ende des 2 Weltkrieges und dem damit verbunden großflächigen Einsatz von Penicillin wurde die Cannabispräparate vom Markt gedrängt. Die häufig berauschenden Nebenwirkungen führten schließlich zu einem fast weltweiten Verbot.
2. Cannabis als Rauschmittel
Die meisten unter den Lesern dieses Artikels werden Cannabis vor allem aufgrund seiner berauschenden Wirkung kennen und lieben. Ob es nun zur Ruhe sowie Entspannung, Geselligkeit oder einem religiösen Ritual beiwohnt. Viele Millionen Menschen weltweit begeistern sich für den verantwortlichen Inhaltsstoff THC. Doch wie wirkt dieser? Und warum konsumiert man Haschisch meistens durch Inhalation?
2.1 THC
Hauptverantwortlich für die berauschende Stimmung von Cannabis ist der Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol oder auch kurz THC genannt. Dieser Stoff liegt in der Pflanze meist in Form von zwei natürlichen Säuren vor. In der heutigen Zeit sind THC Konzentrationen von über 20% keine Seltenheit mehr.

Durch die Erwärmung dieser Säuren ensteht schließlich das von den Konsumenten geforderten THC. In ihren Wirkungsweisen können die verschiedenen Cannabissorten äußert unterschiedlich sein. Während Indica Pflanzen eher für ein beruhigendes und müderes High sorgen kann man mit Gras aus Sativa Sorten auch gerne die Nacht zum Tag machen. Hier sollte man sich genauesten vor dem Konsum informieren.
2.2 Wirkung
Die Wirkungsweise von Cannabis könnte kaum unterschiedlicher sein. Während ein Jonit nur müde und träge macht, kann es passieren das ein Joint aus einer anderen Sorte gleich zum Horrortrip werden kann. Zu unterschiedlich und stark sind mittlerweile die am Markt erhältlichen Kreuzungen. Man kann zwischen zwei berauschenden Cannabis Sorten unterscheiden
Cannabis Indica l.
Die meisten Indica Sorten stammen aus Zentralasien und dem indischen Subkontinent. Charakteristisch für sie ist ihre geringere Wuchshöhe sowie das kompakte und stämmige Wachstum mit dichten, schweren und duftenden Buds.

Ihr High ist das was dem „Stoned“ wohl am nächsten kommt. Meist haben diese Pflanze entspannende Eigenschaften die gerne als Couchdrücker bezeichnet werden. Dem ist jedoch nicht bei allen so. Durch immer mehr Kreuzungen gibt es auch schon Indica Pflanzen die dem High einer Sativa nahe kommen.
Cannabis Sativa l.
Sativas entstammen im Allgemeinen den äquatorialen Regionen – Thailand, südliches Indien, Jamaika und Mexiko. Diese Pflanzen wachsen meist in eine Höhe von 2 – 3 Metern. Dafür verströmen sie während ihrer Blüte weniger Gerüche und produzieren vom Volumen her größere Blüten.

Der Konsum von Sativa lässt sich mit einem Wort beschreiben: „High“! Hier zeigen sich die Unterschiede zu Indica Cannabis Pflanzen. Die Konsumenten von Sativa sind meist euphorisch, neigen dazu ihre Gedanken mit den Mitmenschen auszutauschen und verspüren nur selten Müdigkeit. Vor allem bei Partys ein sehr willkommener Effekt.
2.3 Cannabis Konsum
Cannabis lässt sich auf viele verschiedene Arten konsumieren. Am verbreitesten ist das Rauchen von Cannabis. Durch die Verbrennung wird der Großteil des THC`s aus dem Pflanzenmaterial gelöst. Jedoch entstehen durch die Verbrennung der Pflanze auch krebserregende Stoffe. Vor allem wenn das Weed mit Tabak gemischt wird.
Eine weitere möglichkeit Cannabis zu inhalieren besteht durch das Vaporiesieren. Hierbei wird das Pflanzenmaterial auf eine Temparatur zwischen 170 Grand und 220 Grad gebracht und so nur das THC gelöst ohne das dabei eine Verbrennung stattfindet. Die Vorteile liegen auf der Hand. Da nichts verbrannt wird können auch keine krebserregende Stoffe in den Körper gelangen.

Allgemein ist die Inhalation von Cannabis die am schnellsten wirkende Konsumform von Cannabis. Jedoch ist ein Rausch vom Rauchen im Vergleich zu den anderen Konsumformen auch am schnellsten wieder vorbei.
Ganz anders wenn man das Cannabis oral zu sich nimmt. Häufig wird das THC in ein Konzentrat umgewandelt. Dadurch lässt sich Cannabis in die verschiedensten Gerichte und Formen umwandeln. Besonders beliebt sind Fruchtgummis mit THC oder auch wird daraus eine Cannabisbutter hergestellt die eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten bietet(Brownies, Kakao usw.) Der Rausch tritt im Gegensatz zur Inhalation erst nach etwa 45 min ein. Konsumenten beschreiben häufig das der Rausch intensiver ist und auch länger anhält. Gerade für Cannabis Anfänger kann das ziemlich schnell unangenehm werden wenn man zu dicht ist. Deswegen sollten sich nur Erfahrene Cannabis Konsumenten an den oralen Konsum wagen.
2.4 Anbau von Cannabis
Viele Menschen bauen sich ihr Cannabis selber an. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Während das Weed vom Schwarzmarkt mit Mitteln die zum strecken benutzt werden versehen ist kann man sich bei seinem eigen Angebauten Cannabis sicher sein das biologisch sauber ist.
Im Internet gibt es eine Vielzahl von Tutorials in dem man schnell und unkompliziert das Growen lernen kann. Und nach nicht einmal 12 Wochen kann man den meist seine ersten Pflanzen ernten. Natürlich muss noch erwähnt werden das es illegal ist Cannabis zu Hause zu züchten.
2.5 Gesundheitliche Risiken
Wie jede andere Drogen auch wirkt sich der Konsum von Weed auch auf unsere Gesundheit aus. Und auch wenn die Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Suchtmitteln wie Alkohol und Nikotin weitaus geringer und ungefährlicher sind so hat das Gras auch seine Schattenseiten.
Vor allem wenn man in jungen Jahren mit dem Konsumieren beginnt besteht eine große Gefahr für unser Gehirn. Den gerade wenn das Hirn noch nicht voll ausgewachsen ist können hier irreparable Schäden auftreten die dann oft mit einer Wesensänderung einhergehen. Deswegen sollte man mindestens schon 21 Jahre alt sein bevor man mit dem kiffen beginnt.
Aber auch dann gibt es keine Garantie das das Kiffen keine Schäden anrichtet. Vor allem Psychosen und Angstzustände können bei Dauerkonsumenten auftreten. Solltet ihr an euch auch auffällige Verhaltensweisen feststellen ist ein sofortiger Gang zum Arzt des Vertrauens sinnvoll.
2.6 Rechtliche Situation in Deutschland
Doch nicht nur das Anbauen von Cannabis ist verboten. Auch der Verkauf, Besitz und der Handel sind in Deutschland nach dem Betäubungsmittelgesetz untersagt. Einzig der Konsum ist straffrei. Doch wie man Cannabis konsumieren soll ohne es zu besitzen bzw. entgegen zunehmen bleibt wohl das Geheimnis der Bundesrepublik Deutschlands.
Deswegen hat auch jedes Bundesland in Deutschland eine andere Auslegung des Gesetztes. Während in einigen Regionen Deutschlands es mehr toleriert wird und man als Konsument durchaus straffrei einer Polizeikontrolle entgehen kann schaut es in anderen wieder ganz anders aus. Dort kann man selbst für die geringste Menge noch eine Strafe erhalten.

Die Strafhöhe hängt dabei immer auch von der Situation ab in der man erwischt worden ist. Während der Besitz einer kleinen Menge in meisten Fällen nur mit einer geringen Geldstrafe belegt wird kann bei einer großen Menge auch gleich das Gefängnis drohen. Vor allem wenn jemanden der Handel mit Betäubungsmittel nachgewiesen wird. Hier ist immer die vorherrschende Situation für die Strafhöhe von Entscheidung.
3. Cannabis als Medizin
Nicht nur als Rauschmittel findet Cannabis großen Anklang in der Gesellschaft. Seit der Entscheidung der Bundesregierung Weed auch für den Einsatz in der Medizin zuzulassen findet man es mehr und mehr auf natürlichen Produkten die angeben den Körper bei der Heilung zu unterstützen. Im Gegensatz zum normalen Cannabis macht das medizinische nicht High und verursacht damit auch keine Rauschzustände. Diese Pflanzen enthalten somit weniger THC. In ihnen gibt es dafür einen deutlich erhöhten Anteil des CBD Stoffes welchem die heilende Wirkung zugesprochen wird.
3.1 CBD
CBD (Cannabidiol) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid aus der weiblichen Hanf Pflanze im Gegensatz zum THC. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und gegen Übelkeit gerichtete Wirkstoffe.

Im Gegensatz zum THC lösen sie keine Rauschzustände aus. CBD Gras wird von Konsumenten als sehr schwach beschrieben. Die Wirkung beschränkt sich hauptsächlich auf den Körper. Wobei es auch CBD Sorten gibt die für einen klaren Kopf sorgen.
3.2 Einsatzgebiete von CBD in der Medizin
Häufig wird CBD als Creme für Rheuma und Schmerzpatienten verschrieben. Aber auch die entzündungshemmende Kraft des CBD kommt bei den verschiedensten Entzündungen zum Einsatz. Die meisten der Patienten sind von der Wirkung vom CBD überzeugt.
3.3 Rechtliche Situation in Deutschland
Im Gegensatz zu THC, welches unter der Betäubungsmittelgesetz fällt, dürfen CDB haltige Stoffe ganz legal verkauft werden. In vielen Geschäften gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Kosnumgüter die das Hanf enthalten.

Problematisch wird es nur wenn der THC Gehalt zu hoch ist. Dann wird dem Produkt nämlich wieder eine berauschende Wirkung zugesprochen die nach dem Gesetzt verboten ist.
4. Hanf als Nutzpflanze
Doch nicht nur zum Konsum oder als Medizin eignet sich Cannabis. Die Fasern dieser Pflanze kommen in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz. Es lassen sich Kleidung, Körbe oder andere Haushaltsutensilien daraus herstellen. Gerade im Gegensatz zu der oft verwendeten Baumwolle lässt sich Cannabis mit weniger Ressourcen und damit Umweltschonenender anbauen.
Cannabis ist aufgrund seiner Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten eine wahre Wunderpflanze. Nicht nur die medizinischen Einsatzgebiete sind groß, auch die Produkte aus Hanf decken eine Vielzahl von Möglichkeiten ab. Doch zum größten Teil wird Cannabis immer noch als Droge verwendet. Und auch hier sind die Vorteile im Gegensatz zu anderen Drogen nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht wird sich dies auch eines Tages in den Köpfen unserer Politiker wiederspiegeln und die Sinnlose Verfolgung von Konsumenten eines Tages enden.
Ein wirklich sehr ausführlicher Bericht zu Hanf!!
Da habt Ihr gute Arbeit geleistet!
Wer noch mehr zu Hanf und Cannabis lesen möchte findet bei uns
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Grüße!
Ich finde Ihren Artikel aufschlussreich und interessant. Vielen Dank für die Informationen! Ich hoffe, mehr Artikel von Ihnen zu lesen. Alles Gute und viel Erfolg!
Herzliche Grüße,
Simon Brocher
Super Artikel. Der Abschnitt zur rechtlichen Situation in Deutschland ist allerdings nicht mehr aktuell.